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Führungsgruppen der Feuerwehren und der Stab des Landkreises
proben den Ernstfall mit Szenario in Heitersheim und Müllheim.

 

MARKGRÄFLERLAND. Wenn ein flächendeckendes Unwetter große
Schäden, eine Vielzahl von Verletzten und zahlreiche Einsatzstellen
zurücklässt, dann ist eine gut funktionierende Abwicklung der Einsätze der
Feuerwehren und der unterstützenden Hilfsorganisationen notwendig. Die
Führungsgruppen der Feuerwehren und der Führungsstab des Landkreises haben nun
ein solches Szenario für Heitersheim und Müllheim geübt.
Das angenommene Unwetter war heftig: Eine Windhose brachte beim Stadtfest in der Müllheimer Innenstadt mehrere Lauben zum Einsturz. Unter den Trümmern waren viele Verletzte verschüttet. In einer anderen Festlaube brach ein Feuer aus und griff auf das heutige Grundbuchamt über. Fast zur gleichen Zeit geriet, so das zweite Übungsszenario, in Heitersheim durch eine orkanartige Windböe ein Omnibus außer Kontrolle und stürzte eine Böschung hinunter. Auch hier waren mehr als ein Dutzend Personen verletzt worden, einige von ihnen in den Trümmern des Fahrzeuges eingeschlossen worden. Eine Vielzahl weiterer begleitender Schadensereignisse erforderten nun die Unterstützung der Führungsgruppen "Markgräflerland", die bei der Feuerwehr Müllheim angesiedelt ist, und "Südlicher Breisgau",stationiert bei der Bad Krozinger Feuerwehr. Sie unterstützen die örtlichen Einsatzleiter, organisieren Einsatzmittel und Personal, informieren Behörden und wickeln den Funkverkehr vor Ort ab. Ein Procedere, das sich bereits seit vielen Jahren bei größeren Schadenslagen wie beim
Großbrand in einer Müllheimer
Kunststofffabrik oder beim Zugunglück beim Müllheimer Bahnhof gut bewährt hatte.
 
Führungsstab bringt nicht nur im Katastrophenfall etwas
Doch was passiert, wenn die Schadenslage über die örtliche Begrenzung hinausgeht, Einsatzeinheiten aus anderen Landkreisen erfordert und gleich mehrere Führungsgruppen und deren Anforderungen an Einsatzmitteln koordiniert werden müssen? "Dazu braucht es noch nicht einmal den Katastrophenfall. Auch darunter macht ein Führungsstab Sinn", erklärt Kreisbrandmeister Alexander Widmaier. Seit geraumer Zeit wird nun die Zusammenarbeit der regionalen Führungsgruppen und dem Führungsstab intensiv geübt. Dazu wurden eingespielte Szenarien abgearbeitet: Angefangen von der Einsatzdokumentation über die Unterstützung des örtlichen Einsatzleiters, die Abwicklung des Funkverkehrs vor Ort bis hin zur Nachforderung von Hilfskräften, Material und örtlichen Behörden. Dazu haben Heitersheims Kommandant Kai Ullwer, sein Müllheimer Kollege Michael Stöcklin und der stellvertretende Kreisbrandmeister Andreas Grozinger die einzelnen Ereignisse minutiös in Texte gefasst und über
die Übungsleitstelle – diesen Part übernahm die Funkzentrale der Müllheimer Feuerwache – eingespielt.
Manchmal ging die Fülle der Aufgaben bis an die Belastungsgrenze der übenden Feuerwehrleute. Wegen der Vielzahl an gleichzeitigen Einsätzen in verschiedenen Ortschaften wurde der Führungsstab mit seiner mobilen Einsatzzentrale alarmiert. Der Knackpunkt in diesem Szenario war: Wie schnell erhält der Führungsstab von den Führungsgruppen mit einem aktuellen Lagebild die notwendigen Informationen, damit der Stab seine Arbeit aufnehmen kann? "Wir haben die beiden Führungsgruppen mit den eingespielten Szenarien sicherlich bis an ihre
Belastungsgrenzen geführt", stellte Andreas Grozinger eingangs einer ersten Bewertung der Übung fest. Solche Übungen sollen Schwachstellen aufzeigen, um sie bis zu einem eventuellen Ernstfall abbauen zu können. Entsprechend gab es von Kreisbrandmeister Alexander Widmaier Lob und Tadel. Für ihn stellte sich die Frage, wann wird der Führungsstab aktiv, wie schnell kann er seine Arbeit aufnehmen, und wie gut funktioniert die Kommunikation, um in einem Einsatzfall aktiv werden zu können. Der Kreisbrandmeister räumte ein, dass es unter Simulationsbedingungen "in Zeitrafferqualität" durchaus schwierig sei, den Ernstfall nachzustellen. Deutlich sei aber auch geworden, wie wichtig die Arbeit des Führungsstabes ist, sobald ein Vielfaches an Einsatzkräften auch aus Regionen über den Landkreis hinaus angefordert werden müssen.
Geharzt hat es tatsächlich in der Kommunikation zwischen Führungsgruppe und Führungsstab. "Die ersten Lagemeldungen an den Führungsstab dauerten viel zu lang. Die Schnittstelle funktionierte am Anfang nicht", erklärte Alexander Widmaier. Allerdings lobte der Kreisbrandmeister die Arbeit der beiden Führungsgruppen "vor Ort". Eine ausgezeichnete Dokumentation, eine gute Kommunikation mit den Einsatzleitern und den Einheiten vor Ort und die Abwicklung der Aufträge zeichneten die Führungsgruppen aus. "Wenn jetzt noch die Kommunikation mit dem Führungsstab funktioniert, können wir sehr zufrieden sein", bedankte sich der Kreisbrandmeister für das Engagement der rund 60 Einsatzkräfte in den Führungsgruppen, in der Übungsleitstelle und im Führungsstab.
 
Autor und Fotos: Volker Münch MPS